Osterfrage durch die Zeitmaschine
Ich habe Kinder staunen und Erwachsene herzlich lachen sehen, als das geschah, was vorn auf dem Bild zu sehen ist: mit blinkerndem Licht, Geräuschen und Nebel führte eine Zeitmaschine beim Familiengottesdienst zurück in die Zeit von Paulus.

Wir hatten uns gefragt, warum Paulus so eindringlich vom Band des Friedens schreibt. Seine Antworten zum Frieden haben uns sehr bewegt – erst recht für die aktuelle Weltsituation.

Heute stelle ich an Paulus eine Osterfrage: Warum schreibst du, Paulus, an die Christen in Korinth ein ganzes Kapitel allein zur Auferstehung? Und ich versuche Paulus zu hören:

„Meine lieben Geschwister in der Oberlausitz im Jahr 2024. Die Auferstehung Jesu ist mir neben der Botscha& von der Liebe das wichtigste im Glauben geworden. Ich habe z.B. geschrieben:

‚Wäre Christus nicht auferstanden, so wäre unsere Predigt vergeblich, so wäre auch euer Glaube vergeblich.‘ (1. Kor. 15,14).

Wisst ihr, mit der Auferstehung Jesu steht oder fällt unser ganzer Glauben. Es geht nicht zuerst darum, brave Christen zu sein, die hier und da mal jemanden etwas Gutes tun und sich bemühen, recht freundlich zu sein. Das ist wichtig, aber damit allein wären wir vielleicht Moralapostel, aber keine Jesus-Nachfolger. Es geht darum, dem Auferstandenen Jesus zu glauben, der sagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Er meint damit das irdische und das ewige Leben bei Gott.

Ich will eine eindrückliche Erfahrung erzählen: Weil ich von Jesus gepredigt habe, wurde ich schon paar Mal eingesperrt. Und unsere Gefängnismethoden sind nicht mit euren guten Gefängnissen zu vergleichen. Gerade dort im Gefängnis habe ich eine innere Kraft bekommen, eine Hoffnung und Freude, von der ich vorher nur gepredigt hatte. Ich merkte richtig: Mein Leben bekommt seinen Halt aus meiner Hoffnung auf die Ewigkeit, nicht aus meinem krampfhaften Festhalten am irdischen Leben und Vergnügungen.

Wie ich höre, habt ihr doch gerade eine Märtyrer-Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche. Diese Leute haben die gleichen Erfahrungen wie ich, wie ihnen der Glaube an die Auferstehung Mut und Liebe gegeben hat. Nehmt diese Hoffnung auf Christus in euer Herz. Gebt aus dieser Hoffnung Liebe an eure Mitmenschen weiter. Und ich höre ja, in eurer Welt werden gerade viel Hoffnung, Liebe und Frieden gebraucht. Übrigens: Bei dem roten Nebel in eurer Nikolaikirche denke ich an Pfingsten. Erwartet das Wirken des Heiligen Geistes mitten in eurem Leben. Erzählt euch davon.“

Danke, Paulus. Mit diesen imaginierten Gedanken von ihm grüße ich Sie und Euch herzlich – auch im Namen der Mitarbeitenden und des Kirchenvorstandes, Ihr und Euer Pfarrer

                                                         Daniel Mögel

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